Im Wahlfach „Projekte & Recherchen“ (P+R) erhalten Schüler*Innen die Möglichkeit, ein Thema ihrer Wahl eigenverantwortlich zu bearbeiten – von der ersten Idee über die Planung bis zur Umsetzung und Präsentation. Das Fach fördert selbstständiges Arbeiten, Ausdauer und vor allem eines: Kreativität. Es ist zugleich eine Brücke zur Berufswelt und zu weiterführenden Schulen, wo projektartiges Arbeiten immer wichtiger wird.

Projekt-Präsentation mit Stauneffekt

Am 10. Juni verwandelte sich der 4. Stock der Burghalde 2 in eine kreative Ausstellung: Die Schüler*Innen der 3. Klassen, die das Wahlfach P»R gewählt hatten, präsentierten ihre Abschlussprojekte vor einem breiten Publikum. Eltern, Lehrpersonen, die Schulleitung und viele Interessierte kamen – und staunten nicht schlecht über die Vielfalt der Arbeiten. In mehreren Schulzimmern herrschte lebhafte Messeatmosphäre: Plakate, Prototypen, Videos, Podcasts, Recherchen und Produkte wurden stolz gezeigt und erklärt.

Vom selbstgebauten Sessel aus Tennisbällen zum eigenen Podcast – über Lichtstrahlen, Lego und Lebensfragen

Die Themenwahl war so individuell wie die Jugendlichen selbst:

Einige entwickelten technische Objekte wie einen Smart Pen, eine Druckverschluss-Tennisballdose oder sogar einen pneumatischen Kran. Andere führten Dienstleistungen und handwerkliche Arbeiten aus – vom Hunde-Gassi-Service über Kuchenverkauf und Haarschnittkurs bis hin zum Giessen von Keramik.

Dazu kamen tiefgründige Recherchen zu persönlichen oder gesellschaftlich relevanten Themen: mentale Gesundheit an der Schule, Trading, Relativitätstheorie, Zeitreisen, Sneaker-Kultur, Struktur des Lichts oder Mode und Nachhaltigkeit.

Kreativ und mutig wurde es auch bei Song-Kompositionen, eigenen Modemarken, Kochbüchern, Wimmelbüchern, selbst programmierten Webseiten, einem Minecraft-Server oder einem TikTok-Experiment. Auch praktische Eigenproduktionen wie ein Proteinriegel, ein Tennisballsessel, ein Schachbrett, eine Fahne, ein Lehrmittel für Häkeltiere oder ein selbstgebautes IKEA-Regal fanden grossen Anklang.

Vier Highlights, die begeistert haben

Unsere Schule aus LEGO – ein Bauwerk mit Herz

Arthur Wille baute ein detailgetreues Modell der Schule Burghalde – komplett aus LEGO. Schulzimmer, Aula, Pausenplatz: alles wurde mit viel Liebe zum Detail nachgebildet. Das Projekt überzeugte durch Planung, Kreativität und handwerkliches Geschick – und sorgte für viele staunende Blicke am Präsentationsabend. Im nachfolgenden Interview erklärt Arthur, wie er zu dieser Projektidee kam und wie er an so viele Lego-Teile kam.

lego
Interview Arthur Wille von S.Keller
  • Interview Arthur Wille
  • ThePlus Audio

Lehrplan 21 für alle verständlich erklärt

Jael Nabholz und Larissa Wigger nahmen sich einem oft diskutierten, aber selten wirklich verstandenen Thema an: dem Lehrplan 21. In ihrer Präsentation erklärten sie den Aufbau, zeigten anschauliche Beispiele aus dem Schulalltag und reflektierten kritisch die Auswirkungen. Eine Arbeit mit Relevanz für alle, die Schule besser verstehen wollen. Falls mehr Infos gewünscht sind, geben Jael und Larissa im Interview detailliertere Infos.

Interview Jael und Larissa von S. Keller
  • Interview Jael und Larissa

Struktur des Lichts – Wissenschaft zum Anfassen

Edgar Christen forschte zur physikalischen Struktur des Lichts.

Um die Teilchennatur von Licht zu zeigen, experimentierte Edgar mit Leuchtfarbe. Nur Licht mit ausreichend hoher Energie (z. B. UV-Licht) bringt die Farbe zum Leuchten – ein klarer Hinweis auf die Existenz von Photonen, also Lichtteilchen.

Ursprünglich wollte Edgar das Experiment in einem Plexiglaswürfel zeigen – doch das Budget machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Stattdessen entwickelte er kreative Alternativen und lernte dabei viel über Planung, Problemlösung und Eigeninitiative.

Ein spannendes Projekt, das zeigt: Physik ist nicht nur Theorie, sondern kann richtig lebendig werden – wenn man selbst experimentiert. Edgar hat bewiesen, dass man mit Neugier, Kreativität und etwas Geduld auch komplexe Themen wie Licht verständlich und greifbar machen kann.

Seine Arbeit verband fundierte Theorie mit live vorgeführten Experimenten – Wissenschaft, die fasziniert und begeistert.

Pfadi oder JuBla? – Der Vergleich im Podcast-Format

Stefanie Reichert und Paula Bostedt stellten in einem eigenen Podcast zwei traditionsreiche Jugendorganisationen gegenüber: JuBla und Pfadi. Ihr Beitrag war unterhaltsam, informativ und technisch professionell produziert – und zeigte, wie persönliche Interessen in kreative Medienformate übersetzt werden können. Im Making Off Video wird sichtbar, wie die beiden an das Ganze herangegangen sind. Die entstandenen Podcasts finden Sie hier: JuBla v.s Pfadi | Podcast on Spotify

Unsere Schule – unsere Kreativität: Wo Lernen Spuren hinterlässt

Die Präsentationen im Rahmen von P+R haben eindrücklich gezeigt, was möglich ist, wenn junge Menschen Vertrauen und Freiraum erhalten. Die Projekte spiegelten Interessen, Fähigkeiten und manchmal auch persönliche Fragen wider. Genau das macht dieses Fach so wertvoll: Es verbindet Lernen mit Leben – und hinterlässt Spuren, die weit über eine Schulnote hinausgehen.

Beitrag: Sarah Keller, SL Sek I

Textbox

Teilen